Bewerber-Run auf FSU Jena

Dewaldt: Bestehende Kapazitäten nutzen. Wohnungsproblem in den Griff bekommen


Dass sich für das kommende Wintersemester 15. 000 Abiturienten für zulassungsbeschränkte Fächer an der FSU Jena beworben haben, sieht der RCDS Thüringen mit einem lachenden, und einem weinenden Auge.

Der Landesvorsitzende Sebastian C. Dewaldt sagte: „Der Zuwachs um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist mehr als nur erfreulich.“ Dass der Wegfall des Wehr- und Wehrersatzdienstes sowie die Einführung des Abiturs nach der 12. Klasse in einigen Bundesländern allein für den Anstieg verantwortlich sind, glaubt Dewaldt mit Blick auf die Zahlen aus Erfurt und Ilmenau nicht: „Jena wächst auch aufgrund seiner qualitativ hochwertigen Studien- und Lebensbedingungen in der Gunst der Studenten.“

Die Zahlen sind für den RCDS jedoch nicht nur Anlass zur Freude. Schließlich stehen die Zahlen für NC-freie Fächer noch aus. Dewaldt: „Die Universität Jena wird an ihre Raum- und Personalgrenzen stoßen. Schon jetzt platzen gerade bei Anfängerveranstaltungen Hörsäle und Seminarräume aus allen Nähten.“

Auch die Wohnraumknappheit bereitet dem RCDS große Sorgen. Der Gruppenvorsitzende des RCDS Jena Sebastian Walter erklärte: „Inzwischen hat sich einiges in Sachen Wohnungsbau getan. Pünktlich zum Semesterbeginn wird es angesichts der Vielzahl der Bewerber jedoch erneut zu Engpässen kommen.“

Für den RCDS Landesvorsitzenden, Sebastian C. Dewaldt, ist es traurig, dass manches Studium mit einem Zelt auf dem Campingplatz, statt mit einem Wohnheimplatz seinen Anfang nimmt. Der RCDS fordert daher, dass Wohnraumproblem endlich in den Griff zu bekommen. „Das Studentenwerk tut was es kann, was fehlt sind Mittel vom Land“ sagt Sebastian C. Dewaldt und sieht Bildungsminister Matschie in der Pflicht. „Auch OB Schröter muss mehr tun, um private Investoren zum Wohnungsbau zu animieren.“

Für dieses Jahr empfiehlt der RCDS das Pendeln. Dewaldt: „Von Gera, Apolda, Kahla oder auch Weimar ist es ein Katzensprung nach Jena. Es ist besser zum Semesterstart in Ruhe im Umland zu wohnen, als sich dieses Chaos anzutun.“ Hinsichtlich des drohenden Raummangels regt der RCDS an, Veranstaltungen nach Erfurt oder Weimar auszulagern, sofern sich dort freie Kapazitäten ergeben. „Studenten und Dozenten können auch einmal 40 Minuten Anreise in Kauf nehmen. In Großstädten legen Studenten täglich solche Entfernungen zurück“, sagt Sebastian C. Dewaldt.

„Wie gesagt: Wir sehen die aktuellen Zahlen mit einem lachenden und einen weinenden Auge“, sagt Sebastian C. Dewaldt und verweist auf eine Karikatur aus dem Jahr 1908. Früher war eben auch nicht alles besser, und trotzdem heißt es noch: „Und in Jene lebt sich‘s bene“.