1, 56 Milliarden für die Thüringer Hochschulen – Ein Tropfen auf den heißen Stein


FOTO: FSU/Jan-Peter Kasper
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Thüringen begrüßt die Zusicherung von Bildungsminister Christoph Matschie, den Thüringer Hochschulen zwischen 2012 und 2015 insgesamt 1,56 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.

Mit Blick auf weiter steigende Studentenzahlen und den schon jetzt bestehenden Raum- und Personalmangel  seien die versprochenen Mittel – gerade mal 121 Millionen mehr als zwischen 2008 und 2011 – jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sagte der Landesvorsitzende Sebastian C. Dewaldt. "Die Zuschüsse gewähren ein Mindestmaß an Finanzierung- und Planungssicherheit. Damit sichern sie gerade einmal das Überleben, nicht aber die Fortentwicklung der Thüringer Hochschullandschaft. " Dieses Manko werde auch nicht durch die zusätzlichen  40 Millionen Euro, die pro Jahr in den Hochschulbau fließen sollen, kompensiert. Dewaldt: "Die Mittel reichen nicht aus, um neue Forschungs- und Lehrgebäude zu errichten und gleichsam alte, stark sanierungsbedürftige Gebäude für den Hochschulbetrieb der Zukunft Fit zu machen."

"Mit den Zuwendungen sind wir an der Grenze des Machbaren", betonte auch der Rektor der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität und Vorsitzende der Thüringer Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Klaus Dicke, gegenüber der TA.

Die Thüringer Hochschulen, die aufgrund ihrer langen Tradition und ihrer zentralen Lage in Europa das Potential hätten, im nationalen und internationalen Wettbewerb mitzumischen, werden so langfristig zu forschungsschwachen Provinz-Unis verkommen, prognostizierte Dewaldt.
Der RCDS wird die sogenannte Rahmenvereinbarung III, die mit dem Haushalt im Herbst beschlossen werden muss, im Sinne der Thüringer Studenten im Auge behalten.

RCDS fordert "Runden Tisch zur Hochschulfinanzierung"
-  Dewaldt: "Diskussion um Einsparungen falsches Signal" -

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Thüringen fordert einen Runden Tisch zur Hochschulfinanzierung. Gleichsam spricht sich der RCDS gegen Einsparungen aus. Die gegenüber der Thüringer Allgemeine (30.06.11) geäußerte Auffassung von Prof. Dr. Klaus Dicke:  "Auch die Universitäten müssen ihren Beitrag zu Einsparungen leisten"  zeugt nach Sebastian C. Dewaldt von Resignation. "Die Rektoren, Professoren, Angestellten und vor allem die Studenten der Thüringer Hochschulen sollten gemeinsam mit der Politik darüber nachdenken, wie Mittel beschafft werden können. Diskussionen um Einsparungen sind keine Alternative, sondern ein falsches Signal." Fakt sei jedoch, dass der Freistaat Thüringen im  Jahr 2020 nur noch rund ein Drittel des jetzigen Haushalts zur Verfügung haben wird. Darum müsse jetzt und nicht erst im Jahr 2019 über Alternativen zur Hochschulfinanzierung beraten werden, betonte Dewaldt. "Privatisierungen von Instituten, Stiftungsmodelle und auch Studiengebühren – alles muss auf den Tisch und konstruktiv und kritisch diskutiert werden."


Sebastian C. Dewaldt am 30. 06. in der TA:

http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/1-56-Milliarden-Euro-fuer-Thueringer-Hochschulen-217557990