Keine Gewinnsteigerung durch Studenten: RCDS fordert Transparenz bei Preiserhöhung des Semestertickets

 
Deutsche Bahn AG / Jet-Foto KranertDeutsche Bahn AG / Jet-Foto Kranert

Das Thüringer Semesterticket ist ein Erfolgsmodell. Thüringer Studenten können dadurch vergünstigt den SPNV und ÖPNV nutzen, was für viele eine erhebliche Einsparung bedeutet. Aktuell steckt die zukünftige Ausgestaltung allerdings in der Zwickmühle: Bahn-Tochter DB Regio fordert eine Erhöhung des Preises von, je nach Region, bis zu 60 Prozent. „Natürlich muss es das Ziel sein, das Semesterticket zu behalten. Die Verhandlungen zwischen DB Regio und dem Thüringer Studierendenwerk müssen zeitnah fortgeführt werden“, betont die Thüringer RCDS-Vorsitzende Franca Bauernfeind, nachdem bereits zwei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis blieben.

Die von DB Regio geforderten Preisanhebungen zwischen 30 und 60 Prozent sieht der Ring Christlich-Demokratischer Studenten kritisch. Im Vergleich: Seit 2014 stiegen die Preise für den normalen Nahverkehr um lediglich 9,4 Prozent. „Es lässt sich also nicht vermitteln, wieso die Steigerung für Studenten ein solcher Sprung sein soll“, so Bauernfeind weiter.

Einer begründeten Preiserhöhung steht der RCDS allerdings offen gegenüber. Die DB Regio muss dafür darlegen, für was die zusätzlichen Einnahmen verwendet werden. Kostendeckung, eine Servicesteigerung oder anderweitige Verbesserungen sind vertretbar: „Studenten dürfen allerdings nicht zur Gewinnmaximierung missbraucht werden. Deshalb muss es eine detaillierte Kostenaufstellung geben, um die Studenten in dieser schwierigen Frage zu informieren.“

Einen Fortschritt sieht der RCDS in der Zusicherung der DB Regio, dass man auf die entsprechenden Gegebenheiten einzelner Urabstimmungen an den Hochschulen vorbereitet sei und so die Konsequenzen für andere Hochschulstandorte minimiert werden können. „Wir begrüßen eine individuelle Betrachtung der verschiedenen Hochschulstandorte, da die Interessenlagen teils voneinander abweichen können und von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sind. Die Hochschulen, die für ein Semesterticket stimmen, müssen sich auf das ausgehandelte Ergebnis anschließend verlassen können“, unterstreicht Bauernfeind.